Tarifrunde Kautschuk

Vorerst keine Tarifeinigung für Kautschuk-Branche

Die erste Verhandlung zwischen der IG BCE und den Arbeitgebern ist heute in Hannover vertagt worden – ohne Ergebnis. Die Arbeitgeber legten kein Angebot für die 25.000 Beschäftigen der Branche vor. 

1. Tarifverhandlung Kautschuk 2021

Erste Kautschuk-Verhandlungsrunde in Hannover.

Foto: © Helge Krückeberg

„Das wird bei unseren Mitgliedern Enttäuschung hervorrufen“, sagt IG-BCE-Verhandlungsführer Marc Welters. „Mehrarbeitsansprüche und Zusatzschichten auf der einen, und kein Angebot auf der anderen Seite passen nicht zusammen.“ Nach Ostern müssen die Arbeitgeber nun ein Angebot vorlegen.

Denn der Kautschukbranche gehe es gut, die Perspektiven für 2021 seien positiv: „Der Geschäftsklimaindex hat sich deutlich aufgehellt und die Auslastung liegt im ersten Quartal bei über 80 Prozent“, sagt Welters und unterstreicht: „Wir brauchen eine deutliche Einkommenserhöhung, um Beschäftigte zu halten und zu gewinnen. Die Akquise von Fachkräften wird sonst extrem schwierig.“

Die IG BCE fordert in der diesjährigen Tarifrunde eine Entgelterhöhung in Höhe von 4,5 Prozent, eine Verbesserung der Kurzarbeitergeld-Regelung für IG-BCE-Mitglieder sowie eine Wahloption zwischen Zeit und Geld. 

Gute Auftragslage

Auch Christian Grünewald, Tarifkommissionsmitglied und Betriebsratsvorsitzender beim Reifenhersteller Pirelli, ist enttäuscht: „Wir haben ein gutes Angebot gemacht und wollen einen anständigen Tarifabschluss für unsere Branche.“

Die Auftragslage bei Pirelli sei gut, so gut sogar, dass es Anfragen für die Produktion an Feiertagen im ersten Halbjahr gebe, wie Grünewald erklärt und ergänzt: „Unsere Arbeitnehmer wollen ein ordentliches Tarifergebnis sehen, gerade weil es das letzte Mal eine Nullrunde gab.



Christian Grünewald
Foto: © Helge Krückeberg

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