Streik bei Indulor im Chempark Leverkusen

Es ist nahezu ein historisches Ereignis, wenn von dem Warnstreik im Chempark Leverkusen bei der Firma Indulor die Sprache ist.

Ende 2020 entschloss sich die Arbeitgeberin der Firma Indulor dazu, aus dem Arbeitgeberverband auszutreten. Die Tariferfolge der Zukunft, welche die IGBCE mit dem Arbeitgeberverband für die Fläche Chemie verhandelt, sollten nicht mehr an die Beschäftigten weiter gegeben werden.

Alle  Gespräche um die Arbeitgeberin im Flächentarifvertrag zu halten wurden abgelehnt.

In der chemischen Industrie blickt die IGBCE auf eine lange sozialpartnerschaftliche Tradition zurück. Die Sozialpartner sind für ihre besonnene und unaufgeregte Art und Weise Tarifverhandlung zu führen bekannt.

Und auch die Existenzgrundlage der Rund 60 Beschäftigten der Firma Indulor am Standort Leverkusen, wurde über Jahre im Rahmen der Tarifverhandlungen, in Form einer angemessenen Vergütung und fairen Arbeitsbedingungen, gesichert.

In dem gewerkschaftlich sehr gut organisierten Betrieb hat es nach dem Austritt mehrere Verhandlungsgespräche gegeben. So wie für die IGBCE typisch, ruhig und besonnen und ohne großen Krawall, mit dem Ziel einen Haustarifvertrag abzuschließen. Allerdings haben die Verhandlungsgespräche bisher zu keinem angemessenen Ergebnis geführt.

Die Beschäftigten sind sauer.

Der zuständige Gewerkschaftssekretär René Korsch erklärt: „Mir fehlt das Verständnis für diese Blockadehaltung der Arbeitgeberseite. Alle Angebote waren nicht hinnehmbar. Wir Sozialpartner finden immer gute Kompromisse, in wirtschaftlichen guten wie schlechten Zeiten. Unsere Mitglieder bei der Firma Indulor haben eine gerechte Lösung verdient. Wir als IGBCE sind klar in unseren gewerkschaftlichen Grundsätzen und steuern einer solchen Grundhaltung klar entgegen“.

Aus diesem Grund hat die Gewerkschaft die Beschäftigten der Firma Indulor für Montag den 06.03.23 zum Streik aufgerufen. Der Streik wird zunächst 32 Stunden andauern. Die Streikenden versammeln sich an Tor 4 im Chempark Leverkusen. Man erhofft sich durch den Streik wieder an den Verhandlungstisch zurück zu kehren und konstruktive Gespräche aufzunehmen, damit die Existenzgrundlage der Beschäftigten auch in Zukunft durch gute Tarifverträge gesichert ist. 

Die IGBCE Bezirksleiterin Nina Melches erklärt zudem, dass ein Streik zwar nicht das erste Mittel der Wahl ist und für die IGBCE ein eher ungewöhnlicher Schritt. „In einer solch festgefahrenen Situation, ist es aber wichtig zu zeigen, dass wir auch anders können“.