Robert Fröhler

Robert Fröhler

Für Robert Fröhler ist die Sache klar: „Die Corona-Pandemie war wie Doping für Digitalisierungsthemen, speziell fürs Homeoffice (Mobilarbeit/Telearbeit)“, sagt der Betriebsratsvorsitzende der Gerresheimer Regensburg GmbH (1280 Beschäftigte), Teil des global aufgestellten Gerresheimer-Konzerns (mehr als 10.000 Beschäftigte weltweit). Schon zuvor sei das Unternehmen in Sachen Digitalisierung gut unterwegs gewesen. „Aber die Möglichkeit, mit Videokonferenzen etwa über Teams flächendeckend und weltweit kommunizieren zu können, hat die Arbeitswelt für die Zukunft enorm verändert“, sagt der 61-Jährige, der auch Vize-Vorsitzender des Konzernbetriebsrats beim Verpackungsspezialisten Gerresheimer ist. Er ist sicher: „Es wird auch künftig deutlich weniger Dienstreisen als vor Corona geben, weil digitale Meetings heute völlig normal sind und weniger Kosten- sowie Zeitaufwand bedeuten. Diese Entwicklung ist absolut sinnvoll.“ Alles sei viel schneller gegangen mit den Digitalisierungsthemen, angetrieben durch den Booster Pandemie. 

Grundsätzlich verfolge der Konzern ein ganzheitliches, globales Digitalisierungskonzept, berichtet Fröhler. Die Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeber Management der entsprechenden Betriebsvereinbarungen sei dabei sehr gut und immer lösungsorientiert, betont er. „Unser Arbeitgeber achtet sehr auf die Mitbestimmung.“ Dabei ging es unter anderem um Optimierungen der Fertigungs- und Verfahrenstechniken, die Vernetzung neuer Anlagen sowie Geräte oder adaptive Arbeitsassistenzsysteme wie etwa Datenbrillen zur Wartung und Diagnose. „Die Innovation und Digitalisierung führt bei Gerresheimer ganz klar in eine digitale, vernetzte Welt. Wir nutzen den Wandel hin zu einem stärker patientenzentrierten Gesundheitssystem, um unser Unternehmen auf innovativere digitale Geschäftsmodelle auszurichten“, sagt Fröhler. Betriebsvereinbarungen zu den jeweiligen Prozessen – wie zum Umgang mit der Datenbrille, aber auch zum konzerninternen Innovationsmanagement, zu Informations- und Kommunikationssystemen sowie Learning Management Systeme (webbasierte Fortbildungen), zu Datenerhebung und -verarbeitung, der Nutzung von Mails, Internet etc. – seien bereits vorhanden und gültig.  

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stünden der Digitalisierung offen und positiv gegenüber, auch die in Folge von Corona deutlich gestiegene Nutzung des Homeoffice würden gut ankommen. Denn vor der Pandemie sei Homeoffice die Ausnahme gewesen, heute aber zwei Tage wöchentlich am heimischen Schreibtisch eher die Normalität – jedenfalls für die Beschäftigten, die einen Homeoffice-fähigen Arbeitsplatz haben.  

Eine Herausforderung für die Zukunft sei im Digitalisierungsprozess die Aus- und Weiterbildung der Beschäftigten. Ein enorm wichtiges Thema für den Betriebsrat – und auch das Unternehmen selbst. „In der jährlichen Budget-Planung wird die jährliche Weiterbildung natürlich berücksichtigt und nimmt im Hinblick auf Digitalisierungsthemen mehr Fahrt auf“, weiß Fröhler. „Da sind wir im Konzern ziemlich gut aufgestellt.“