Frauen

IG BCE und Novartis unterzeichnen Charta

Gleichstellung ist ein wichtiges Projekt, das sich am besten in Zusammenarbeit mit dem Sozialpartner umsetzen lässt. Die IG BCE hat gleich ein ganzes Netzwerk gespannt: Fast 90 Unternehmen haben bislang die Charta der Gleichstellung unterzeichnet, darunter auch Novartis. 

Charta Novartis Screenshot
Foto: © Marion Hackenthal

Die IG BCE verfügt über ein Netzwerk vielfältiger Kooperationspartner*innen, die für Gleichstellung einstehen und sich einsetzen. Auf dem 6. Frauentag der IG BCE konnte IG-BCE-Vorstandsfrau Karin Erhard verkündet: „86 Unternehmen haben mit der IG BCE die Charta der Gleichstellung unterschrieben und darauf sind wir sehr stolz.“

Novartis gehört seit November auch zum Netzwerk der Charta der Gleichstellung dazu. Petra Reinbold-Knape hat für die IG BCE die Unterzeichnung der Charta begleitet. „Das Engagement von Novartis ist beeindruckend“, so Petra Reinbold-Knape, „Geschäftsleitung, Betriebsrät*innen und IG BCE arbeiten gemeinsam entlang der Ziele. Das ist vorbildlich.“ Den Anteil von Frauen in Führung zu erhöhen, ist eines der strategischen Ziele von Novartis. Gleichstellung bezieht das Unternehmen auch auf die Produkte. So wird etwa in der Forschung die Geschlechterperspektive integriert, denn Medikamente wirken auf Frauen und Männer unterschiedlich.

In der Forschung und in der Medizin gelten gute Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt. Dennoch entscheiden sich immer noch viel zu wenige Frauen  für einen MINT-Beruf. Dabei bestehen insbesondere in der Pharma-Industrie beste Beschäftigungsmöglichkeiten. Über 40 Prozent der Beschäftigten sind bereits weiblich. Die IG BCE setzt sich gemeinsam mit den Arbeitgebern in der chemischen und pharmazeutischen Industrie dafür ein, das Berufswahlverhalten von jungen Frauen und Männern zu mehr Vielfalt in der Auswahl zu öffnen.

Die Corona-Krise hat gezeigt, dass die Gleichstellung von Frauen und Männern unter anderem stark von den öffentlichen Einrichtungen abhängt. Mit der Schließung der Schulen und Kitas sind es eher die Frauen, die die Verantwortung für die Kinder übernehmen. Es besteht die Befürchtung, dass mit der Corona-Krise alte Rollenbilder wiederbelebt werden. Genderpolitik kann überall gemacht werden: In der Familie, im Verein, in der Politik und im Betrieb.

Für Gleichstellung in den Betrieben

Die IG BCE ist für den Betrieb zuständig. Und es gilt, mit den Arbeitgebern gute Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Partnerschaftlichkeit im Betrieb fördern. Dazu gehören lebensphasenorientierte Arbeitszeiten, die den Beschäftigten Puffer in der Rush-Hour des Lebens gibt.

Genderpolitik ist auch Führungsaufgabe. Nur wenn Frauen in den Vorständen, in den Mitbestimmungsgremien präsent sind, können sie Einfluss nehmen. Die Quote in den börsennotierten Unternehmen hat sich als erfolgreiches Instrument erwiesen. Dafür hat das Gesetz für gleichberechtigte Teilhabe von Männern und Frauen an Führungspositionen (FüPoG) gesorgt. Die Bundesregierung hat sich jüngst darauf verständigt, für die Vorstände eine verbindliche Quote auf den Weg zu bringen. „Es ist gut, dass wir verbindliche Vorgaben für die Vorstände erhalten. Zu viele Unternehmen nehmen die Gleichstellung von Frauen und Männern noch immer nicht ernst“, sagt Karin Erhard. Das zeigen auch die Ergebnisse der Evaluierung des FüPoG, die jüngst veröffentlicht wurden.

Die IG BCE selbst hat sich bereits im Jahr 2012 eigene Vorgaben gesetzt. 30 Prozent der Führungspositionen sollen mit Frauen besetzt sein. Der Anteil der Frauen im geschäftsführenden Hauptvorstand beträgt 40 Prozent.