Sozialpartnerbefragung in der Glasbranche

Arbeit attraktiv und altersgerecht gestalten

Dem Nachwuchs- und Fachkräftemangel entgegenwirken und die Attraktivität der Arbeit in der Glasbranche für Jung und Alt zu gestalten: Hier liegt laut der neuesten Branchenumfrage von IG BCE und dem Bundesarbeitgeberverband GLAS+SOLAR der dringendste Handlungsbedarf.

Glasindustrie
Foto: © Frank Rogner

„Die Sozialpartner setzen sich dafür ein, dass praxisnahe Handlungshilfen und Netzwerke entstehen, die vor Ort dazu beitragen, demografische Herausforderungen zu bewältigen und sich an den Bedarfen der Branchen orientieren“, sagt Karin Erhard, Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstandes der IG BCE, mit Blick auf die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage. 

Seit 2017 entwickeln die Glas-Sozialpartner im Rahmen ihrer Sozialpartnererklärung „Arbeitswelt Glas“ verschiedene Unterstützungsangebote zu den Trendthemen der Branche. So sollen Unternehmen und Beschäftigte dabei unterstützt werden, die Arbeit „im Glas“ auch weiterhin attraktiv und zukunftsfähig zu gestalten. Maik Cebulla, Vizepräsident des BAGV GLAS+SOLAR betont: „Damit setzen wir einen erfolgreichen Weg fort, der im Jahr 2017 mit der Sozialpartnererklärung Arbeitswelt Glas angestoßen wurde und unterstützen Betriebsräte wie Personalverantwortliche in ihrer Arbeit“.

Zweck der Umfrage ist es, diese Angebote bedarfsorientiert zu gestalten. Knapp zwei Drittel der befragten Betriebe, in denen ca. 19.500 Beschäftigte tätig sind, haben sich an der zweiten Erhebung dieser Art beteiligt. Viele Betriebsräte und Personalverantwortliche haben vor Ort sogar gemeinsam die Umfrage ausgefüllt.

Die Ergebnisse der Befragung mit dem Titel „Attraktives Arbeiten für Jung und Alt“, die im Mitgliederbereich der Website herunterladbar ist, verdeutlichen, welche Herausforderungen in diesem Bereich bereits gut gemanagt werden und wo noch sozialpartnerschaftlicher Unterstützungsbedarf besteht. Gefragt wurde auch, inwieweit die Angebote der Sozialversicherungsträger, wie zum Beispiel der Krankenkassen oder Berufsgenossenschaften, zu diesem Themenkomplex in der Glasbranche genutzt werden.

Im Ergebnis zeigt sich, dass die größte Relevanz dem Thema „alter(n)sspezifische Gestaltung von Arbeitsplätzen und Arbeitsorganisation“ zugesprochen. Angebote der Sozialversicherungsträger sind bisher nur bei einzelnen Themen flächendeckend verbreitet, dort aber häufig hilfreich. Die Sozialpartner haben sich daher zum Ziel gesetzt, die Angebote zur alter(n)sspezifischen Gestaltung von Arbeitsplätzen und Arbeitsorganisation in der Glasbranche bekannter und zugänglicher zu machen. Hierfür wird eine Handlungshilfe entwickelt. Außerdem soll die Vernetzung zwischen Betrieben und Sozialversicherungsträgern vorangetrieben werden.